Lecture and workshop by Dr. Araba Evelyn Johnston-Arthur
June 1, 2023 from 17.00 to 19.00
Academy of Fine Arts, Schillerplatz, Room M20 and Aula
This workshop took place as part of the Convivial Workshop Series (2022-2024), hosted and organized by the FWF PEEK research project “Convitiality as Potenitality: From Amnesia and Pandemic towards a Convivial Epistemology” (AR 679).
About the workshop
“…I want to know what happens if we don’t go…” This question, posed 10 years ago by one of the activists of the Refugee Protest Camp Vienna to the then director of the Academy of Fine Arts Vienna, was part of a central scene of contention and radical decolonial institutional critique. In search of solidarity with the struggle for the right to have rights, the refugee protest collective had seized the space of the aula in the Academy. Only about a week later in November 2013, the Refugee Protest Camp Vienna activists were confronted with an ultimatum to leave the space. This momentous scene of expulsion marked the end of the practice of collective space seizing (of Refugee Protest Camp Vienna) that had been (and still is) so central to the language of resistance of the larger sans-papiers movement within Fortress Europe. The workshop takes this scene as a starting point and engages with practices of critical remembering and the echoing of multifaceted, silenced resistances. In other words, exploring what might happen and be transformed if radical intersectional critique and resistance are not expelled and repressed.
Vortrag und Workshop mit Dr. Araba Evelyn Johnston-Arthur
1. Juni 2023 von 17.00 bis 19.00 Uhr
Akademie der bildenden Künste, Schillerplatz, Raum M20 (Mezzanin) und Aula
Dieser Workshop hat im Rahmen der Convivial-Workshop-Reihe (2022-2024) stattgefunden, organisiert vom FWF-PEEK-Forschungsprojekt “Convitiality as Potenitality: From Amnesia and Pandemic towards a Convivial Epistemology” (AR 679).
Über den Workshop
“…I want to know what happens if we don’t go…” Diese Frage, die eine* der Aktivist*innen des Refugee Protest Camp Vienna vor 10 Jahren an die damalige Direktorin der Akademie der bildenden Künste Wien stellte, war Teil einer zentralen Szene der Auseinandersetzung und einer radikalen dekolonialen Institutionenkritik. Auf der Suche nach Solidarität mit dem Kampf um das Recht, Rechte zu haben, hatte das Protestkollektiv Geflüchteter den Raum der Aula der Akademie in Beschlag genommen. Nur etwa eine Woche später, im November 2013, wurden die Aktivist*innen des Refugee Protest Camp Vienna mit einem Ultimatum konfrontiert, den Raum zu verlassen. Diese folgenschwere Szene der Vertreibung markierte das Ende der Praxis der kollektiven Raumaneignung (des Refugee Protest Camp Vienna), die auch zentral für die Artikulation des Widerstands der größeren Sans-Papiers-Bewegung innerhalb der Festung Europa war (und immer noch ist). Der Workshop nimmt diese Szene als Ausgangspunkt und beschäftigt sich mit Praktiken des kritischen Erinnerns und dem Widerhall von vielfältigen, zum Schweigen gebrachten Widerständen. Mit anderen Worten: Es wird erkundet, was passieren und sich verändern könnte, wenn radikale intersektionale Kritik und Widerstand nicht verdrängt und unterdrückt werden.
Araba Evelyn Johnston-Arthur ist Mitbegründerin von Pamoja. Movement of the Young African Diaspora in Austria und der Austrian Black History Research Group. Sie war als Gemeinde- und Kulturarbeiterin und “rassismuskritische” Aktivistin in Wien tätig. Im Jahr 1999 war sie aktiver Teil des Netzwerks afrikanischer Gemeinden, dessen Schwerpunkt auf der Mobilisierung von Gemeindeprotesten gegen institutionalisierten Rassismus und Polizeigewalt in Wien lag. Ihre transdisziplinäre Arbeit beschäftigt sich mit intersektionaler, widerständiger Diaspora-Politik und der “dekolonisierenden Kunst der (verkörperten) Erinnerungen”.
Parallel zu ihrer Lehrtätigkeit an der Howard University in Washington DC wird Dr. Johnston-Arthur ab 1. Juni 2023 als Postdoc das Team des FWF PEEK-Forschungsprojekts “Conviviality as Potentialtiy” (AR 679) verstärken.